Die gesellschaftlichen Veränderungen und Umbrüche in unserem Land bewegen uns alle, unabhängig von unserer politischen Einstellung. Die Ereignisse der letzten Wochen, insbesondere die Nachrichten und Bilder aus Chemnitz sowie anderen Orten, können uns nicht gleichgültig sein und fordern uns heraus.
Als Christen können wir unsere Meinung nicht allein aufgrund der Meldungen aus Medien und Netzwerken begründen und undifferenziert übernehmen. Erst recht können wir uns – bei aller berechtigten Kritik an politischen Entscheidungen – nicht Parolen zu eigen machen, die verunglimpfen, beleidigen oder gar Gewalt provozieren.
Wir schätzen die freie Meinungsäußerung in unserem Land als ein hohes Gut, aber wir distanzieren uns als Landeskirchliche Gemeinschaft Spremberg ausdrücklich und vehement von jeglichen extremistischen und menschenverachtenden Bekenntnissen.
Wir verwehren uns auch gegen jegliche Staats- und Medienfeindlichkeit, die unsere Demokratie und Pressefreiheit gefährden.
Wir fragen in dieser angespannten Zeit nach unserem Auftrag und wollen uns Jesus Christus zum Vorbild nehmen. Er hat die direkte Auseinandersetzung mit den Machthabern seiner Zeit nicht gescheut. Noch wichtiger war es ihm jedoch, den Ausgegrenzten und Benachteiligten durch seine Beachtung und Zuwendung ihre verdiente Würde zu verleihen.
Wir sind überzeugt, dass jeder Einzelne und wir als Gemeinde beauftragt und befähigt sind, unsere Gesellschaft aktiv mit zu gestalten. Daher wollen wir uns auf verschiedene Art und Weise nach Kräften einbringen, insbesondere für die politischen Verantwortungsträger beten, weil wir glauben, dass dies unser ureigener Auftrag ist.
Die Mitgliederversammlung der Landeskirchlichen Gemeinschaft Spremberg e.V. im September 2018.