Die Kraft der Lieder
Singt ihr gern und wann? Viele singen im Chor, in der Gemeinde, im Verein oder einzeln in der Badewanne oder unter der Dusche. Mancher singt sich auch eine Last von der Seele oder aus purer Freude. Zu welcher Kategorie zählst du?
„Singen gegen die Umstände“ – So lautete Anfang des Monats Juli ein Thema in der Bibellese aus der Apostelgeschichte (Apg. 16,23-40).
Paulus und Silas im Hochsicherheitstrakt des Gefängnisses, gefoltert und im Block nochmals fixiert. Die beiden singen dann auch noch in ihrer leidvollen Situation, mitten in der Nacht, und ausgerechnet Loblieder zur Ehre Gottes. Das ist schon krass. Wir kennen die Begebenheit und den Ausgang. Der Kerkermeister kommt zum Glauben mit seinem gesamten Haus.
In Krisenzeiten singen? Wenn man in diesen Tagen die Bilder der Hochwasserkatastrophe verfolgt mit den gesamten Ausmaßen da kann man diese Frage auch stellen. Könnten wir da auch so ohne weiteres (Lob-) Lieder singen? Wir hatten doch auch gerade ein Singdefizit in unseren Gottesdiensten und langsam finden wir zum Gemeindegesang zurück. Was geben uns die Lieder überhaupt?
Wir verfügen über ein reichhaltiges Angebot an Liedern in unserer Literatur. Wenn man sich einmal die Mühe macht und in die Texte der Lieder schaut, lässt sich so einiges ablesen. Wie viel Not und Leid spiegeln sich darin wieder und doch münden sie trotz dieser Umstände in ein Lob Gottes. Ich möchte nur an das Lied: „In dir ist Freude in allem Leide“ oder an „Lobt Gott getrost mit singen“ erinnern. Etwas moderner fällt mir dazu noch das Lied: „Aber, der Herr ist immer noch größer, größer als ich denken kann“ ein.
Sie alle möchten uns Hoffnung geben, um aus der Spirale mancher Ausweglosigkeit heraus zu kommen. „Singen gegen die Umstände“ – das sollen wir wie Paulus und Silas praktizieren. Dabei zähle ich natürlich uns auch als Bläser mit dazu. Wir haben gerade auch in dieser Zeit den Auftrag, Hoffnung und Zuversicht zu den Menschen zu bringen. Egal, ob summen, pfeifen oder singen. Lobgesang ist vielfältig. Probieren wir es aus.
Mit herzlichem Gruß Reinhard Röhl