Die Lausitzer Rundschau berichtet über das Frauenfrühstück

Frauenfrühstück zwischen Vernunft und Aberglauben

250 Frauen bei Abschlussveranstaltung der Frauenwoche

Spremberg Es ist die letzte von insgesamt 14 Veranstaltungen zur brandenburgischen Frauenwoche in Spremberg: das Frauenfrühstück im Spremberger Bergschlösschen. Während sich 250 Frauen Zeit genommen haben, referiert das Ehepaar Demmler aus Bautzen über den Aberglauben.

250 Frauen aus der ganzen Region sind zum diesjährigen Frauenfrühstück gekommen, das erneut von den Frauen der evangelischen Freikirchlichen Gemeinde, der Landeskirchlichen Gemeinschaft und der katholischen Kirche vorbereitet wurde. Dabei geht es nicht nur um das einfache Frühstück. Eine Mischung aus buntem Programm, herzhafter Geselligkeit und Vorträgen aus dem Leben begeistern die Frauengemeinschaft.
An diesem Tag stand das Frauenfrühstück ganz unter dem Motto Aberglauben. So trug zunächst die Vorrednerin Ilka Pfaff aus Cottbus vor, wie es ihr jahrelang an einem Freitag, dem 13. erging. Anschließend referierte das Ehepaar Margit und Gerhard Demmler aus Bautzen mehr als eine Stunde lang, über das Thema Aberglauben. Das Ehepaar betonte dabei, wie das eigene Leben durch einen Aberglauben eingeengt werden kann und wie ein Aberglauben ein Leben oder einen Tagesablauf bestimmen kann. So räumte besonders Margit Demmler mit Glückszeichen und abergläubischen Redewendungen auf. So sei das Sprichwort „Spinne am Morgen bringt Kummer und Sorgen, Spinne am Abend erquickend und labend“ herzuleiten von dem Arbeitswort Spinnen, erklärt sie. Wer am Morgen gesponnen hat, wurde mit Arbeit überhäuft. Wer am Abend gesponnen hat, tat es aus freien Stücken in seiner Freizeit. „Mit dem Tier hat dies gar nichts zu tun“, so Margit Demmler. Auch Omas alte Weisheit „Wenn du das nicht aufisst, gibt es schlechtes Wetter“ ist auf eine falsche Übersetzung aus dem Plattdeutschen nicht wörtlich zu nehmen. Vielmehr müsse es heißen: „Iss auf, Gott gibt es wieder.“
Margit und Gerhard Demmler sehen einen Weg aus dem Aberglauben, in Gott und Jesus. Sie und der Glauben können helfen ein glückliches Leben zu führen. So zitierten sie auch Bibelverse und sprachen Gebete aus.
Musikalisch begleitet wurde der Vortrag von der mittelalterlichen Musikgruppe „Pax-Dei“.

Ines Bruck (39) und Kathrin Strühm (45) aus Spremberg hat das diesjährige Frauenfrühstück erneut gefallen: „Das Thema war zum einen sehr interessant und außerdem freue ich mich immer auf dieses gemeinsame Miteinander“, sagte Ines Bruck. Auch Gabriele Faustmann (62) aus Hornow genoss das Frühstück: „Das ist immer eine herrliche Atmosphäre.“
Christina Bieder, die Gleichstellungsbeauftragte der Stadt Spremberg fühlte sich ebenfalls gut unterhalten. Zudem zog sie eine positive Bilanz unter den gesamten Veranstaltungen in der brandenburgischen Frauenwoche. „Die Veranstaltungen der Frauenwoche haben seit einigen Jahren in Spremberg einen hohen Stellenwert und darüber bin ich froh“, so Bieder, die hinzufügte: „Aber ohne Partner wäre dies gar nicht möglich.“

Erschienen in der Lausitzer Rundschau im Spremberger Teil am 18.03.2013.
Autor: Anja Guhlan

Fotos von Volkmar Kantor